16. Juli 2022

Menschen: Yvonne Kopf, Schulleiterin der größten Karlsruher Grundschule

Schule geht besser - so ist ja das Motto dieser Seite. Und dennoch muss ich hier maßgeblich auf Missstände des bestehenden Systems hinweisen. Es gibt aber auch Ausnahmen. Es gibt sehr viele Ausnahmen. Es gibt sehr viele Menschen in diesem Schulsystem, die täglich zeigen, dass Schule besser geht. Gestern bin ich über Twitter auf Frau Köpfchen gestoßen. Frau Köpfchen heißt eigentlich Frau Kopf. Auf Twitter nennt sie sich Frau Köpfchen. Ich kann nicht aufhören in ihren Twitternachrichten zu lesen. Denn jeder einzelne Tweet ist ein kleines Feuerwerk für eine bessere Schule. Ich überlege mir tatsächlich Frau Köpfchen anzuschreiben und ihr vorzuschlagen bzw. sie zu fragen, ob wir nicht zusammen ein Buch machen. Einfach ihre Twitternachrichten in ein Buch packen. Und fertig wäre ein wunderbares Schulbuch für Lehrerinnen und Lehrer, ein tolles Buch für Eltern und für Entscheidungsträger in der Politik und Gesellschaft.

Ich könnte jeden einzelnen Tweet mit vielen Herzchen versehen - es geht allerdings nur eins. Und übertreiben will ich es ja auch nicht. Aber einzelne Tweets bekommen dann doch Herzchen... Ich komme aus dem Lesen gar nicht mehr raus.

Nein, ich zitiere hier keine einzelnen Tweets von Frau Köpfchen, denn ihr könnt da ja selber hinklicken. Aber was doch beeindruckt: dass jemand mit einer solchen Freude und Hingabe Schulleiterin ist - das macht Mut. Und ... vielleicht kommt ja jemand anderes auch auf die Idee ein Buch aus Frau Köpfchens Tweets zu machen.

Was mich interessieren würde: gibt es eine Erhebung, ob es an der Grundschule von Frau Kopf weniger Krankmeldungen von Lehrerinnen und Lehrern gibt als an einer Schule, in der anders miteinander umgegangen wird? Wie lässt sich mit harten Zahlen belegen, dass eine andere Pädagogik, ein zugewandter, mitfühlender Umgang miteinander zu einem besseren Lernergebnis führt? Es ist schon beeindruckend, wie Frau Köpfchen über ihren Umgang mit der schwierigen Situation der Pandemie berichtet. Es ist sehr beeindruckend, wie deutlich sie ihre Werte vertritt. Was wäre, wenn an allen Schulen Frau Köpfchens Schulleiterinnen wären? Was wäre, wenn Frau Köpfchen nicht Schulleiterin sondern Kultus- oder Bildungsministerin wäre? Würde sich etwas ändern an den Schulen?

Nur mit einer solchen Begeisterung und Überzeugung lassen sich auch Eltern mit ins Schulboot holen, die vielleicht eher auf der autoritären Seite stehen.

Ich kenne Lehrerinnen und Lehrer, bei denen würde nie ein Kind auf die Idee kommen sich zu bedanken oder sich auf eine Unterrichtsstunde zu freuen, freiwillig Zusatzarbeiten zu machen oder sie freudig zu grüßen. Ist das nicht tragisch? Ist dieser Kontrast nicht schwer auszuhalten? Ist es nicht möglicherweise so, dass solche Lehrer die Kinder in einer Art und Weise prägen, die für ihr weiteres Leben eher hinderlich ist? ... - wenn wir weiter Fragen, kommen wir möglicherweise auf gar nicht so schöne Antworten.

Also - lasst uns die Frau Köpfchens feiern! Danke, dass es euch gibt!

Ein Interview mit Yvonne Kopf findet ihr bei Tollabea.