Gender
Schülerinnen und Schüler, Schüler*innen oder Schüler/innen? Lehrerinnen und Lehrer (m/w/d), Lehrer*innen oder Lehrer/innen? Es geht alles. Ich bin ja für "Schül" und "Lehr", aber das hat sich noch nicht so recht durchsetzen wollen. Schülende oder Lehrende? Irgendwie konnte ich mich dazu auch nicht durchringen.
Auf dieser Seite wird bewusst auf Schreibweisen verzichtet, die den Lesefluss hemmen. Das heißt nicht, dass beim Begriff "Schüler" nicht auch die Schülerinnen gemeint sind. Es geht bei diesen Texten nicht um geschlechtsspezifische Eigenschaften. Daher sind die Bezeichnungen funktional und geschlechtsneutral gemeint. Es gibt kein bevorzugtes Geschlecht in der jeweiligen Funktion. Eine Ausnahme besteht, wenn es um eine konkrete Person geht, die durchaus geschlechtsspezifische Eigentschaften hat. So sind Jungen im derzeitigen Bildungssystem benachteiligt. Dann geht es dabei dezidiert um Schüler.
Auch Titel werden hier nur gelegentlich erwähnt. Das heißt nicht, dass ich jemandem einen Titel abspreche. Im Gegenteil. Ein Professor ist ein Professor und ein Doktor ist ein Doktor. Es muss aber nicht bei jeder Namenserwähnung auch der Titel erwähnt werden.
Etwas herabwürdigend sind für mich Abkürzungen, die beispielsweise in SM (das passte gerade, wobei ich damit Social Media meine) gerne genutzt werden. KuK für Kolleginnen und Kollegen (m/w/d), SuS für Schülerinnen und Schüler (m/w/d) oder LuL für Lehrerinnen und Lehrer (m/w/d) - dafür kann ich mich nicht wirklich begeistern. In diesen Abkürzungen zeigt sich die echte Verzweiflung der Gendermanie: sie wird zur unpersönlichen Farce.
Internationale Sprachwissenschaftler lachen über dieses deutsche Phänomen. Ich stehe etwas staunend davor und weiß nicht wirklich, ob ich lachen, weinen oder vor Begeisterung oder Verzweiflung laut schreien soll. Ich bin der festen Überzeugung, dass solche Sprachkonstrukte keiner Randgruppe helfen und dass benachteiligten Menschen dadurch in keinster Weise geholfen wird. Ich begreife nicht, was an einem Studierendenwohnheim besser sein soll als an einem Studentenwohnheim, denn beides ist Neutrum. Und sowohl Studierende als auch Studenten steht in der Mehrzahl, was ja alle Geschlechtsgruppen oder Individualgeschlechter umfassen muss. Der Student oder die Studentin kann ja von jedeweder LBGTQ****-Ausrichtung sein wie er/sie/es/q* will. Wir können mit noch so gewagten Sprachkonstrukten nicht jedwede Minderheit ganz persönlich ansprechen und die Sprachentwicklung hat dies in der jahrtausende andauernden Entwicklungszeit auch nie getan. Und dies, obwohl es unterschiedlichste Ausrichtungen schon immer gegeben hat.
Und ja, ich muss nun damit leben, einen Teil meiner Les. zu verlieren. Und das ist auch dasjenige, was ich etwas schade finde an dieser Entwicklung: dass sie wieder die Gesellschaft spaltet. Diejenige, die "es tun" und diejenigen, die "es nicht tun". Das wäre auch der Fall, wenn ich "es tun" würde. Und da werde ich ganz nachdenklich ...