5. Mai 2022

Das Saarland kehrt zu G9 zurück

Nach über zwanzig Jahren G8-Experiment ist im Saarland jetzt Schluss mit dem Turboabi.

Es ist eine Meldung über die man schmunzeln könnte. War doch die Aufregung vor zwanzig Jahren groß, als das verkürzte Gymnasium eingeführt wurde. Natürlich wurde es angepriesen als der beste Shice. Die Hintergründe aus den Hinterzimmern waren ja nicht zu verheimlichen: da konnte man richtig Kohle sparen. Auf den Köpfen der jungen Generation. Mehr noch: mit einem früheren Eintritt ins Erwerbsleben profitieren sogar die Rentenkassen ...

Eltern wie Schüler hatten natürlich nicht wirklich eine Wahl. Wie bei den meisten Entscheidungen im Schulwesen sind die Leidtragenden den irren politischen Entscheidungen wehrlos ausgesetzt.

Nun wird das Rad also im Saarland zurück gedreht und die Gymnasiasten dürfen ein Jahr länger in die Schule gehen. Ob es der Sache hilft? Auch hier darf man wieder zweifeln. Denn an Lehrkräften fehlt es sowieso. An Räumen auch - zumindest an den meisten Schulen. Und jede noch so tolle Reform hat außerdem so ihre Nebenwirkungen. Populitische Entscheidungen eben.

Anstatt Lehrpläne zu entrümpeln (kostet keinen Pfennig) und tragfähige Schulstrukturen zu etablieren, wird mit Holzhämmern und anderem ungeeigneten Werkzeugen an den Schulen herumoperiert, dass jeder Medizinstudent seine Freude daran hätte. Hauptsache Aktionismus zeigen auf Kosten von Lehrern, Schulleitern, Schülern und Eltern - und der ganzen Gesellschaft.

Hier geht es zum Artikel der Tagesschau.