29. Mai 2022

Eine Studie des FZDW zum Gesundheitsverhalten und Unfallgeschehen im Schulalter

Häufig werden von Vertretern einer konservativ-autoritären Schule Argumente ins Feld geführt, dass eine wertschätzende soziale Schule keine Vorteile bietet. Disziplin und Gehorsam wird als wichtiger erachtet, als Vertrauen und eine gute Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern. Solchem Konservatismus ist mit Argumenten nur schwer beizukommen. Wie alle Leerdenkerei, gibt es in diesem Kontext auch einen extremen Hang zur Selbstbestätigung.

Umso wichtiger ist es, dass fundierte Studien sowohl gemacht als auch verbreitet werden, die eine positive Wirkung von Wertschätzung und sozialem Verhalten belegen.

Die angeführte Studie wurde durch das Forschungszentrum Demografischer Wandel (FZDW) in Kooperation und mit Unterstützung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) ab 2014 bis 2020 an über 10.000 Schülerinnen und Schülern durchgeführt.

Die Studie solltet ihr selbst lesen. Oder lest die Zusammenfassung der DGUV.

Wir dürfen das Verletzungsrisiko durchaus gleichsetzen mit Konzentrationsfähigkeit bzw. Lernfähigkeit.

Nun stellt sich natürlich die Frage, was man für Schlüsse aus einer solchen Studie schließt.

Der konservative Schulleiter wird ganz klar sagen: Bewegung auf dem Schulgelände wird strikt untersagt und mit Strafe geahndet. Dieser Schluss ist natürlich zulässig und möglich und wird auch so praktiziert. Aber ist er auch sinnvoll?

Wir müssen tatsächlich in Betracht ziehen, dass im Hinblick auf den Bildungsauftrag der Schule nur ein anderer Schluss möglich ist: die Schule muss die sozialen Fähigkeiten, das allgemeine Sozialklima an der Schule, Wertschätzung und Verantwortung, Kommunikation und Selbstbewusstsein sehr viel stärker in ihren Fokus einbeziehen, als dies bislang an vielen Schulen der Fall ist.

Die Botschaft ist eindeutig: Schule geht besser!