26. Juni 2025
Deutsches Schulbarometer Lehrkräfte 2025
Immer wieder aufs Neue interessant: Umfragen. Heute: Das Deutsche Schulbarometer für Lehrkräfte 2025 der Robert Bosch Stiftung.
Ich fange auch einmal mit einem Umfrageergebnis an. Es ist ein Umfrageergebnis unter Lehrern und Eltern. Die Frage lautet: wer kennt die Robert Bosch Stiftung und weiß, was diese Stiftung eigentlich macht. Kaum jemand kennt die Robert Bosch Stiftung. Und da frage ich mich: kümmern sich die Menschen so überhaupt ganz und gar nicht um ihre eigene Zukunft und die Zukunft der Kinder und Jugendlichen?
Nun aber erst einmal der Link zur Umfrage bzw. zum Bericht: https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/deutsches-schulbarometer-lehrkraefte-2025-die-wichtigsten-ergebnisse/
Und hier zum detailierten Umfrageergebnis: https://www.bosch-stiftung.de/sites/default/files/documents/2025-06/Deutsches%20Schulbarometer_Lehrkr%C3%A4fte_2025.pdf
Wer diesen Bericht lesen kann ohne eine gewisse innere Verzweiflung zu verspüren, ist entweder auf Drogen oder schon ziemlich am Ende.
Auf der Seite 11:
ein Drittel der Lehrkräfte hat potenziell ein gesundheitliches Risiko
Ich zitiere aus Seite 16:
42 % der Lehrkräfte nennen das Verhalten der Schüler:innen als größte Herausforderung. Dieser Wert ist im Vergleich zum Schulbarometer 2024 etwas gestiegen (2024: 35 %).
Wir machen uns hier auch folgendes klar: das Umfrageergebnis sagt nichts über das absolute objektive Verhalten von Schülerinnen aus. Es kann auch einfach sein, dass Lehrer empfindlicher geworden sind. Tatsache ist, dass auffälliges Verhalten subjektiv zugenommen hat.
Wir wollen hier aber mal einen Blick auf den Bereich ab der Seite 20 werfen. Es geht im Punkt 4.2 um "Demokratiebildung und Partizipation".
Auch wenn dies in jedem zweiten Artikel gebetsmühlenartig wiederholt wird, hier dennoch der Hinweis, der auch in der Umfrage steht: "Demokratiebildung gehört zu den zentralen Aufgaben der Schule ..." Das steht so oder so ähnlich in jeder Landesschulverordnung.
Immerhin 2% aller Befragten geben an: "Schule ist nicht der Ort für Demokratiebildung".
54% sind der Ansicht, dass mehr für Demokratiebildung gemacht werden sollte.
38% sind der Ansicht, dass bereits genug getan wird.
6% gaben keine Antwort oder wissen es nicht
Ab der Seite 23 wird es dann kurios. Denn ab der Seite 23 wird zwischen West- und Ostdeutschland unterschieden. Die dann abgebildeten Tortendiagramme lassen nur lachen und weinen gleichzeitig zu.
55% aller westdeutschen Lehrer sagen, dass mehr für Demokratiebildung getan werden muss. Im Osten sind es dagegen 45%. Im Westen sagen 2% aller Lehrkräfte, dass Schulen kein Ort für Demokratiebildung sind, im Osten sind es 4%. Wer in der Schule nicht so gut aufgepasst hat und mit Rechenoperationen Schwierigkeiten hat, dem sei gesagt, dass im Osten doppelt so viele Lehrkräfte der Ansicht sind, dass Demokratiebildung an Schulen nichts verloren hat wie im Westen.
Ich frage mich, was die Studienmacher dazu bewogen hat, in diesem Bereich die Umfragewerte von Ostdeutschland und Westdeutschland getrennt anzugeben. Ist ihnen der Unterschied zufällig aufgefallen?