11. November 2021
HILFE!!! - Kreativer Schüler trifft auf humorlosen Lehrer
Es soll - angeblich - kein Einzelfall sein. Solche Fälle sollen wohl öfter im Schulalltag vorkommen, weshalb ich mal darüber schreibe. Es handelt sich um einen konkreten Fall, also nicht erfunden oder hypotetisch ...
Klasse 5, Hausaufgabe Deutsch: fertige einen Steckbrief deines Haustieres.
Der Junge gibt sich redlich Mühe den Steckbrief für eine entlaufene Katze zu formulieren. Dabei unterläuft ihm ein Tippfehler. Die Katze hat einen elefanten Gang. Er korrigiert den Tippfehler - und dann - ach nein, irgendwie ist eine Katze mit einem Elefantengang doch auch mal ganz lustig. Also hat die Katze einen Elefantengang.
Der Junge beschäftigt sich sonst auch viel mit Zahlen. Die Telefonnummer wird also etwas länger. Man soll bei 76869876576576987906465435421334678 anrufen.
Die Hausaufgabe wird benotet.
Rechtschreibfehler oder Grammatikfehler werden nicht gefunden.
Die Bemerkung der Lehrerin:
Du solltest einen Steckbrief schreiben. Die Note: eine drei.
Der Kommentar bei der Rückgabe der Arbeit: "verarschen kann ich mich selber!"
Der Elefantengang wurde nicht bemerkt, nicht kommentiert, nicht hinterfragt - vielleicht sogar nicht einmal gelesen.
Man muss die Lehrerin als eine der 50% Fehlbesetzungen des Lehrerberufes einordnen. Aber was noch schlimmer ist: was tut man in einem solchen Fall als Eltern? Dem Jungen wird das Fach Deutsch nur noch ein Grauen sein. In der Grundschule war dies überhaupt nicht der Fall. Er hat gern Deutsch gemacht und keine Schwierigkeiten mit seiner Deutschlehrerin gehabt.
Das Gespräch suchen? Kaum sinnvoll, die Frau wird wenig einsichtig sein und vermutlich nicht ihre Methoden ändern. Im Gegenteil: sie wird die Eltern in die Ecke der unfähigen und schlimmen Eltern stellen, die ihre Methoden nicht unterstützen. Befreiung vom Deutschunterricht bei der Schulleitung erfragen? Wird ebenfalls nicht gehen.
Und wieder müssen wir resignieren und den Scheiß aussitzen. Wir müssen unsere Kinder Menschen überlassen, denen niemals Kinder überlassen werden dürften! Da hilft auch kein Staatsexamen.
Nebenbei ... würde das in einer Gemeinschaftsschule mit offenem Schulkonzept nicht passieren. Denn in einem offenen Unterricht können alle anderen Kollegen auch rein schauen. Eine solche Person würde sich entweder nicht trauen Schüler wegen Kreativität zu mobben oder sie würden früher oder später auffallen, eine Schulung oder eine Ermahnung bekommen, eine zweite Chance oder aussortiert.
Eine Woche zuvor gibt es einen Eintrag vom Lehrer im Hausaufgabenheft: der Schüler hat im Deutschunterricht Mathe-Hausaufgaben gemacht. Muss ich unterschreiben. Mache ich ja auch gern. Und muss dem Kind Anerkennung zollen: wenn es sich im Unterricht langweilt, ist es ja sehr klug etwas sinnvolles zu tun. So etwas wäre natürlich in einer Schule mit einem zeitgemäßen Unterrichtskonzept auch nicht passiert.
Es wird nicht der letzte Unfall gewesen sein.