»Lehren heißt, ein Feuer entfachen, und nicht, einen leeren Eimer füllen.«
Heraklit (ca. 520-460 v.u.Z.)
»Non vitae sed scholae discimus« („Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir“).
Lucius Annaeus Seneca (ca. 1 - 65 n.u.Z.)
»Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat.«
Mark Twain (1835-1910)
»Aller Übel Anfang ist der Unterricht.«
Stefan Ruppaner, Schulleiter
Blog
Zwölf Motive für eine bessere Schule
Die 12 Begriffe sind willkürlich und spontan gewählt. Die Reihenfolge ist auch mehr oder weniger beliebig. Es könnten auch mehr oder weniger Begriffe sein. Zwölf sind es geworden, weil ich vor einigen Jahren die wunderschöne Domain 12motive.de registriert habe.
Nachhaltigkeit
Der Begriff wird momentan etwas inflationär verwendet. Hier ist er in dem Sinne gemeint, dass die Ressourcen unserer Erde endlich sind und nicht unendlich. Künftige Generationen werden dies immer stärker zu spüren bekommen. Hierfür müssen sie vorbereitet sein. Das ist nicht mit Appellen an Politiker getan, die Nachhaltigkeit muss gelebt werden. Diese Nachhaltigkeit muss bereits in der Schule gelebte Kultur in allen Aspekten und Bereichen sein. Es genügt also nicht, dass in der Schule kein Plastikgeschirr verwendet wird. Nachhaltigkeit ist auch der Umgangston miteinander.
Zukunft
Die Zukunft liegt in den Händen, Herzen und Köpfen unserer Kinder. Eine andere Zukunft haben wir nicht. Es gibt keine zweite Chance. Diese Zukunft betrifft uns selbst, sie betrifft unsere Kinder und alle folgenden Generationen. Die Weichen für diese Zukunft werden maßgeblich in der Schule gestellt. Damit hat die Schule Verantwortung für die zukünftige Gesellschaft. Die Aufgaben der Zukunft kennen wir nicht. Daher müssen wir unseren Kinder den Werkzeugkasten mitgeben, mit dem sie die Zukunft bewältigen können. - Dies sind alle anderen elf Punkte.
Motivation
Jeder Mensch hat einen inneren Antrieb. Dieser ist individuell und verändert sich im Laufe des Lebens. Diese Motivation des Kindes zu lernen und zu wachsen ist der Kern der Schöpfung. Die Motivation zu fördern und zu kultivieren muss Anliegen eines jeden Bildungssystems sein.
Kreativität
Kinder sind Meister der Kreativität. Durch Prägung aus Elternhaus und Schule kann diese Kreativität verschüttet werden. Kreativität ist die Leistung, die in der Zukunft die größte Bedeutung hat. Kreativität bedeutet nicht schöne Bilder nach Lehrervorgaben malen zu können. Kreativität bedeutet, in jedweder Situation eine konstruktive Lösung zu finden.
Menschlichkeit
Der Mensch gilt als das empathische Säugetier. Diese Empathie muss in der Schule gepflegt, gegenseitig gezeigt und geübt werden. Sowohl Lehrende als auch Lernende gewinnen durch gegenseitige Empathie Stärke und Vertrauen. Menschlichkeit auf allen Ebenen ist der elementare Bestandteil für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft.
Verantwortung
Als Eltern übertragen wir die Verantwortung für die Bildung unserer Kinder zum großen Teil an die Schulen. An den Schulen kann wiederum die Verantwortung der Kinder gestärkt werden. Durch freie Unterrichtskonzepte können sie Verantwortung für ihr eigenes Lernen übernehmen. Als Tutoren für andere Lernende können Sie Verantwortung übernehmen. Verantwortung zu übernehmen stärkt das Selbstvertrauen. Daher können wir den Kindern nicht genug Freiräume in den Schulen geben, um Verantwortung zu lernen, zu erleben und zu leben.
Förderung
Als Lebewesen sind wir immer darauf angewiesen gefördert zu werden. Dies ist nur möglich, wenn wir die Förderung annehmen können. Dies ist auch nur möglich, wenn andere Menschen uns fördern. Es ist das Prinzip von wachsen und gedeihen. In erster Linie fördern die Lehrenden die Lernenden. Dadurch das sie Lernenden die Förderung erfahren und dabei erfahren, dass es Freude macht andere Menschen zu fördern, werden sie selbstverständlich zu Förderern.
Miteinander
Die Einsamkeit ist eine der schlimmsten Geißeln der Menschheit. Sie führt nicht nur zu psychischen Schäden bzw. ist Ursache von psychischen Schäden. Sie ist außerdem Ursache von übermäßigem Konsum, Unzufriedenheit, Krankheit und frühem Tod. Es ist erwiesen, dass Menschen mit einem stabilen sozialen Netz länger leben. Miteinander sind wir stark. Die Floskel "du bist nur für Dich verantwortlich" gilt nicht mehr. In der Schule kann gelebtes Miteinander zwischen Lehrenden und Lernenden und zwischen Lehrenden und Lehrenden und Lernenden und Lernenden ein entscheidender Beitrag sein zur lebenslangen Gesunderhaltung eines jeden Menschen.
Transparenz
Transparenz und Klarheit sind die Bausteine für Glaubwürdigkeit und Autentizität. Alles, was an einer Schule vorgeht, muss für die Lernenden klar und transparent sein. Die Lernenden müssen verstehen dürfen, weshalb sie in die Schule gehen, sie müssen verstehen dürfen, weshalb es ein Lernangebot gibt. Sie dürfen jede Frage stellen und sie müssen jede Frage zufriedenstellend beantwortet bekommen.
Werte
Es gibt materielle Werte, ethische Werte, geistige Werte, soziale Werte und noch viel viel mehr. Das Wertesystem der Menschheit ist komplex. Umso wichtiger ist es, Werte früh zu leben, früh zu erleben, früh zu erkennen, früh zu imitieren und nachzuleben. Nur durch das komplexe Verständnis von Werten können diese bei späteren Entscheidungen auch abgewogen werden. In einer kapitalistischen Gesellschaft ist es besonders wichtig, Werte auch außerhalb des Kapitals zu erkennen. Dies wird in der Zukunft wichtiger sein denn je.
Freude
Freude ist ein bedeutender Faktor zur Gesunderhaltung von Geist, Seele und Körper. Ein Leben lang. Freude entsteht im Tun, Freude entsteht im Lernen. Die Fähigkeit zur Freude wird jedem Kind in die Wiege gelegt und wird idealerweise das ganze Leben lang gepflegt und kultiviert. Der Schule kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Freude zu pflegen ist für die Psyche etwa so wichtig wie Bewegung für den Körper. Für alle, die jetzt an ein Schulfach Freude denken sei gesagt, dass dies nicht die Intention sein kann. Die Intention muss sein, dass die Freude durch alle Schulbereiche dringen muss.
Kultur
Der Begriff Kultur stammt vom lateinischen cultura. Die Herkunft geht auf landwirtschaftliche Bebauung, Bearbeitung, Bestellung, Pflege zurück und wird heute im weitesten Sinne für vom Menschen geschaffene Ordnungen und gestaltete Bereiche verwendet. Auch Bakterien- und Pilzkulturen fallen unter den Begriff. Kultur wächst, Kultur gedeiht. Kultur ist bunt, Kultur ist vielfältig. Kultur entwickelt sich. Oder: Kultur ist das Gegenteil von Kultusministerium. Entschuldigung. Kalauer. Aber so ähnlich jedenfalls. Kultur ist wichtig, denn Kultur sichert unser Überleben auf allen Ebenen: auf der geistigen Ebene wie auf der körperlichen, auf der ökonomischen und auf der sozialen Ebene. Kultur verhält sich sehr streng nach evolutionären Prinzipien und Gesetzen. Schule ist ein toller Ort, an dem Kutlur gelebt werden kann.
Diese Seite ist allen Menschen gewidment, die sich kritisch-konstruktiv mit dem Thema Schule auseinander setzen wollen.
Diese Seite ist allen Kindern gewidmet, die sich jeden Tag fragen: geht Schule nicht auch besser?
Diese Seite ist Simone Oldenburg gewidmet, der Bildungsministerin von Mecklenburg-Vorpommern und diese Seite ist allen Bildungsministern der Länder gewidment.
Diese Seite ist allen Schulämtern und deren Besatzung gewidmet.
Diese Seite ist allen Schulleitern gewidment, die sich bereits für eine bessere Schule einsetzen und sie ist allen Schulleitern gewidmet, die sich künftig für eine bessere Schule einsetzen wollen.
Und diese Seite ist allen Eltern gewidmet, die sich fragen, ob Schule nicht auch besser geht.
Danke will ich an dieser Stelle sagen allen Menschen, die in irgendeiner Art und Weise dazu beitragen und beigetragen haben, dass das Schulsystem etwas humaner werden kann. Allen, die Mut zur Veränderung haben und machen, sei es nun in der täglichen Praxis, in der Forschung, Soziologie, Pädagogik, Psychologie, Hirnforschung oder wo auch immer. Allen, die den Mut haben starre Grenzen zu durchbrechen und etwas falsch zu machen.
Die Aufzählung ist unvollständig:
Stefan Ruppaner, Reinhard Kahl, Remo Largo, Peter Fratton, Maria Montessori, meinen Kindern, Philipp Möller, Johann Amos Comenius, Michel de Montaigne, Oscar Wilde, Margret Rasfeld, Konfuzius, Gerald Hüther, Manfred Prenzel, Helen Parkhurst, Uli Hauser und vielen vielen anderen.