14. September 2024

Extremismus bei Jugendlichen - »Bei manchen schlägt Angst in Aggression um«

Dass dieser Artikel im Spiegel hinter einer Bezahlschranke liegt, ist eigentlich ein Skandal. Denn er beschreibt sehr gut die Zusammenhänge zwischen mangelndem Selbstvertrauen und Extremismus. Der Psychologe Alexander Yendell gibt ein Interview [€]. Er sollte es eigentlich wissen. Denn er arbeitet am »Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt« in Leipzig. Er forscht unter anderem zu Rechtsextremismus, Autoritarismus und gesellschaftlicher Polarisierung in Deutschland. Und jeder Mensch müsste diesen Zusammenhang kennen, so wie das Einmaleins.

Er sagt zum Beispiel »Aus der Forschung ist bekannt, dass Kinder eher autoritäre und narzisstische Züge entwickeln, wenn sie in ihrem Elternhaus Kälte, Vernachlässigung oder sogar Gewalt erfahren.« Oder »... Bezugspersonen haben in diesem Alter, bei Teenagern also, einen großen Einfluss.« - Oder »Stattdessen muss man Jugendlichen schon früh emotionale Kompetenzen vermitteln. Demokratie braucht Empathie und Mitgefühl.«

Ich könnte jetzt das ganze Interview hier rein kopieren. Das darf ich aber nicht. Zu kommentieren gibt es da nicht viel. Außer, dass Herr Yendell das ganz große Potential von Schule entweder nicht so ganz verstanden hat oder sich scheut dieses Fass im Interview aufzumachen. Denn er wird ja auch nicht explizit danach gefragt.

Fakt ist, dass unser derzeitiges Schulsystem, so wie es in den meisten Schulen praktiziert wird, auf Demütigung, Angst, Druck und Beschämung ausgelegt ist. Und eben nicht auf Empathie und Mitgefühl. Die meisten Lehrerinnen und auch die meisten Eltern schauen einen mit entgeisterten Augen an, wenn man sachte darauf hinweist, dass Schule ja auch ganz anders sein könnte und jeden Schüler und jede Schülerin so akzeptiert wie sie ist. Das wäre dann der fantastische Wandel zur neuen Gesellschaft.

So lange müssen wir einfach daran festhalten zu sagen: Schule geht besser!